Leserbrief Andreas Hundseder
Homöopathie und ihre Streichung aus der gesetzlichen Krankenkasse
Laut dem Statistischen Bundesamt beliefen sich die Gesundheitsausgaben der gesetzlichen Krankenkassen im Jahr 2021 auf insgesamt rund 474,1 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anteil von 13,2 % am Bruttoinlandsprodukt und einer Ausgabe von 5.699 Euro je Einwohner. Wenn man diese Zahlen durch 365 Tage teilt, ergibt sich ein durchschnittlicher Tagesbedarf von etwa 1,3 Milliarden Euro für unser Gesundheitssystem.
Für die klassische Homöopathie gibt die gesetzliche Krankenkasse jährlich etwa 30 bis 50 Millionen aus. Das entspricht einem Anteil von 0,02 bis 0,03 % der Gesamtausgaben für die Gesundheit. Es sind also weniger als 1 Prozent nicht mal 1 Promille sondern nur 0,3 Promille, also ein schon fast homöopathischer Anteil am Gesundheitswesen hierzulande. Das bedeutet, dass jeder Einwohner im Durchschnitt zwischen 0,36 Euro und 0,59 Euro pro Jahr dafür bezahlt. Pro Tag sind das zwischen 0,001 Euro und 0,002 Euro. Das ist ein sehr geringer Betrag, der weniger als einen Cent täglich ausmacht.
Warum die klassische Homöopathie unter anderem wegen dieser geringen Beiträge so negativ in der Öffentlichkeit dargestellt wird, teilweise mit sehr veralteten und unwissenschaftlichen Argumenten, unfair und sehr einseitig; Menschen, die von ihr erfolgreich behandelt wurden, auch noch verunsichert werden, ist mir seit Jahren ein Rätsel.
Ich bin seit über 30 Jahren klassischer Homöopath hier in Augsburg und habe bei vielen meiner Patienten sehr positive Erfahrungen gemacht. Die Homöopathie kann helfen chronische Erkrankungen abzumildern, allopathische Medikamente zu reduzieren, Krankheiten vorzubeugen, die Selbstheilungskräfte des Erkrankten zu stärken und zu reaktivieren.
Der Mensch ist viel mehr als die Summe seiner messbaren Werte und sollte aus Zeitmangel nicht auf diese allein reduziert werden.
Die Homöopathie nimmt sich Zeit den Patienten ganzheitlich zu verstehen, sie ist eine individuelle Heilmethode, die auf den Erkenntnissen des deutschen Arztes Samuel Hahnemann beruht.
Die Homöopathie behandelt nicht nur die Symptome, sondern die Ursachen einer Krankheit. Sie berücksichtigt die körperlichen, seelischen und geistigen Aspekte des Patienten, sie regt die Selbstheilungskräfte des Organismus an und stärkt das Immunsystem. Homöopathie ist sanft, nebenwirkungsarm, kostengünstig und nimmt sich Zeit für den Patienten.
Die Homöopathie ist eine der beliebtesten alternativen Heilverfahren in Deutschland und weltweit (in Indien gibt es ca. 300.000 homöopathisch arbeitende Ärzte, homöopathische Krankenhäuser und Universitäten). Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2023 haben 60 Prozent der Deutschen schon einmal homöopathische Mittel angewendet oder würden dies tun.
Schön wäre es der Homöopathie eine faire und objektive Chance zu geben und die Möglichkeit das jeder in unserem Gesundheitswesen Zugang zu ihr hat. Sie ist eine Heilkunst, die vielen Menschen seit über 200 Jahren weltweit hilft. Sie war bis jetzt eine Bereicherung für unsere Gesundheitsversorgung und wie oben erwähnt kostet sie weniger als 1 € pro Bundesbürger im Jahr.
Mit freundlichen und kollegialen Grüßen
Andreas Hundseder klassischer Homöopath in Augsburg
Anmerkung Homöopathie Forum: Der Leserbrief wurde leider nicht abgedruckt.